Fällt die 1 Jahres-Haltefrist für Krypto?

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Die Spatzen pfeifen es von den Dächern, Mitteleuropa schickt sich an Kryptowährungsgewinne anders zu besteuern. In einem Vortrag an den Ministerrat Österreichs über eine "ökosoziale Steuerreform" wird skizziert, wie die Veränderung der Besteuerung von Kryptowährungsgewinne dazu genutzt werden soll, starke Belastungen durch Klimaschutzmaßnahmen abzufedern. Wie sinnvoll CO2-Einsparungen und Klimaschutz ist, steht auf einem anderen Blatt. Der Staat hat generell kein Interesse an florierenden Alternativwährungen zum Euro, soviel steht fest. Warum also Kryptowährung weiterhin steuerlich mit Samthandschuhen anfassen?

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Aus dem Vortrag an den Ministerrat

Derzeit gilt Krypto noch als „sonstige (unkörperliche) Wirtschaftsgüter“ in Österreich. Fallen keinen regemäßigen Zinsen an, werden Gewinne aus Veräußerung nach § 31 EStG nicht als steuerrelevant betrachtet, wenn mindestens 1 Jahr nach Kauf realisiert wurden. Sollte sich die Regleung ändern, werden auch Gewinne nach der 1 Jahres-Haltefrist anfallen. Dies könnte einen Ansturm auf Steuersoftware-Lösungen und KYC freie Exchanges entfachen, zumindestens für österreichische Staatsbürger.


Wohnst du in Östtereich und bist du potentiell betroffen? Dann kommentiere doch, wie du die mögliche Steuernovelle siehst!


Update:

Krypto Steuer Gesetzesentwurf: Altbestand 28.2.2021, Keine Behaltefrist, Besteuerung mit 27,5 % KESt



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5 comments
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Das wird leider noch
richtig "interessant" werden
mit den Kryptowährungen
und dem Netz an sich für
die Staatsysteme... 😳

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Die Regelung ist in Österreich anscheinend ganz ähnlich wie in Deutschland (siehe hier): Kryptos gelten als sonstige Wirtschaftsgüter, was den eindeutigen Vorteil der Steuerfreiheit nach einem Jahr Halten mit sich bringt. Es gibt aber auch Nachteile, wobei ich nicht weiß, ob das in Österreich genauso geregelt ist (ist aber wohl zu vermuten): Erträge aus Krypto sind mit dem persönlichen Satz steuerpflichtig, und zwar zum Kurs in Euro zum Zeitpunkt, an dem die Erträge anfallen. Erträge sind z.B. Zinsen beim Staking, vermutlich auch Rewards in Hive (weiß ich aber nicht genau), sogar der Kauf von irgendetwas in Kryptowährung ist steuerpflichtig. Keine gute Regelung, weniger, weil man überhaupt etwas abführen muss, sondern vielmehr, weil das sehr aufwendig zu dokumentieren ist.

Dies könnte einen Ansturm auf Steuersoftware-Lösungen und KYC freie Exchanges entfachen

Noch ein Hinweis dazu: #jedigeiss hat vor, einen entsprechenden Service zu entwickeln, der das leisten kann.

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Ich hoffe, dass das so nicht kommt, eigentlich wollte die Regierung die Haltefrist für Wertpapiere ebenfalls auf 1 Jahr senken, was vor allem in einer Phase höherer Inflation sehr wichtig ist, da man sonst Steuern auf imaginäre Inflationsgewinne zahlt, die real gar nicht existieren. Der Kurs steigt zwar, aber die hohe Inflation frisst die Gewinne wieder weg. Dazu kommt, dass Bitcoin mittlerweile eine offizielle Fremdwährung geworden ist (Zahlungsmittel in El Salvador), eine andere Behandlung könnte problematisch sein.

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  • Gilt der Währungsaspekt dann auch für Altcoins?
  • Österreich befindet sich in einer veritablen Regierungskrise.
  • Danke für den Hinweis mit den Aktien.
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