Von Autobahnschubsern und Rechtsüberholern

Hallo liebe Freunde des Wochenwahnsinns,

neulich war ich mal wieder eine Weile auf der Autobahn unterwegs. Es war im Großen und Ganzen nicht wirklich viel los und kaum Stau.

Ab und an mal das übliche ca. zehnminütige Elefantenrennen, bei dem ein gefühlt 0,42 km/h schnellerer LKW einen anderen in einem spannenden Manöver überholt - nun sie haben enge Zeitpläne, man kann es nachvollziehen - sowie auch das Gespann oder der alte Transporter, die dann üblicherweise noch schnell in dritter und/oder vierter Spur ins Rennen mit einsteigen, scheinen Tradition zu haben.

Ich gehe nicht mit Hektik auf die Autobahn und passe mich dem Verkehrsfluss und den physikalischen Bedingungen der Fahrbahn an. Die Raser lasse ich gerne an mir vorbeirauschen und halte mein Gefährt in der Spur, wenn es vom Wind des Überholers durchgeschüttelt und fast im Sog mitgezogen wird.

Diesmal war es allerdings oftmals kein angenehmes Miteinander. Ein Tag an dem man entweder rechts und mittig nur 80 bis 100 fährt und links wohl eher so über 200 km/h. Dränglern, Rasern, Trötern und Lichthupenakrobaten begegne ich meistens mit tiefer Gelassenheit und beende in Ruhe souverän meinen Überholvorgang.

An diesem Tag war es allerdings heftig, denn es machte den Anschein, als hätte ich plötzlich etwas an der Anhängerkupplung, obwohl ich mir doch sicher war nichts angekuppelt zu haben.

Sehr häufig klebten plötzlich riesige Schüsseln fast an meiner Stoßstange, einmal konnte ich die komprimierte Luft zwischen uns förmlich spüren, die der Rennfahrer erzeugte, als er wohl den Notanker und Bremsfallschirm gleichzeitig auswarf, um mich nicht als Bremshilfe mit zu benutzen.

Mir ist auch aufgefallen, dass das Fernlicht mancher Karossen noch bläulicher geworden ist, als ich das bisher kannte. Das schien sich über die Jahre zunehmend verändert zu haben. Ich frage mich häufig, ob Autohersteller diese Beleuchtung, gerade bei schnellen Fahrzeugen immer aggressiver designen, damit sich die Fahrer ihren Weg freilasern können.

An diesem Tag fühlte ich mich jedoch häufiger dazu genötigt meinen Überholvorgang abzubrechen und tat dies auch, soweit vertretbar. Lieber war es mir dann selbst abzubremsen und zu warten bis die linke Spur wieder frei war, als mich gegen diese aggressiven Verkehrsrowdies durchzusetzen.

Bei zu wenig Abstand hinter mir und gefühlter Beschleunigung in diesen hinein finde ich das nicht mehr lustig, aber der Oberwahnsinn als der Spaß dann ein endgültiges Loch bekam, war als mich jemand in der Baustelleneinfahrt rechts überholte und sich durch die kleine Lücke quetschte, die zwischen mir und dem Fahrzeug auf der rechten Spur noch war.

Selbst ich war bereits knapp über den erlaubten 80 km/h, also nicht im Schlaftablettenmodus. Ich konnte in den Sekunden als der rechts an mir vorbeirauschte, nur denken: 'Das bringt der nicht wirklich'. Nun da wird dann auch die Kvinna kurz mal sauer, denn das ist schon eine große Gefährdung.

Am Ende ist aber alles gut gegangen und ich bin froh entspannt, defensiv und sicher gefahren zu sein, statt mich ständig enorm aufzuregen und dadurch selbst zu einem Sicherheitsrisiko zu werden, denn ein dauerwütender Fahrer ist kein besonnener Fahrer.

Ich hoffe Euch hat meine etwas überspitzte Geschichte gefallen.😉

Habt morgen alle einen guten Start in die neue Woche.

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