RE: Staying alive - oder wie Du Menschenleben durch eine brutale und beherzte Wiederbelebung retten kannst...

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Ich muss ja alle 2 Jahre einen Kurs machen.
Mittlerweile wird (wie in den USA) auf die Beatmung verzichtet.



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oh weh das macht ja Sinn, bei der Reanimation auf die Beatmung zu verzichten...

Ich hoffe jetzt kommt ein Sarkasmus off von dir?🙃

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Es macht tatsächlich Sinn.
Es kommt durch das Drücken auch genug O2 in den Körper. Langjährige Studien aus den USA haben gezeigt, dass die Überlebensrate ohne Beatmung höher ist.
Warum auch immer…

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(Edited)

Das gilt nur für den Beginn der Reanimation.

Zunächst wird kontrolliert (fix bitte) ob die Zunge oder was auch immer die Atemwege verlegt hat. In der Regel schlägt in solchen Fällen das Herz noch.

Da Rest-Sauerstoff noch in der Lunge meist vorhanden ist, kann eine erste Serie mit kardialer Kompression sofort losgelegt werden.

Meines Erachtens ist entscheidend dass nicht zu zaghaft reanimmiert wird, sprich es muss eine suffiziente Kompression des Herzens erfolgen, auch wenn dabei ein oder zwei oder auch drei Rippen brechen.

Selbst wenn Du effektiv reannminierst erreichst Du bestenfalls 30-40 Prozent des ursprünglichen Herz-Zeitvolumens.

Wenn unter der Reanimation sich die Pupillen verengen, weisst Du

a. der Mensch den du gerade wiederbelebst ist sehr wahrscheinlich noch nicht Hirntod

und

b. Deine Reannimation ist effektiv.

Mir ist wohler bei dem Gedanken, wenn mir der Lebensretter in so einer Situation, nach einer einer ersten Kompressionsserie effektiver Druckmassage ein wenig Atemluft zukommen lässt und sich nicht auf die Hands only Masche verlässt.

Das !BEER gibt es dann nach erfolgreicher Wiederbelebung hinterher gratis von mir.

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Die Methode ohne Beatmung nur kardial zu reannimieren ist obsolet und schlichtweg falsch.

Versuche mal 5 Minuten lang die Luft anzuhalten ohne weg zu treten.

Richtig ist bei einem Bewusstlosen den Du pulslos und zyanotisch (blau verfärbt) auffindest, (vielleicht schon mit weiten Pupillen?) nach schneller Kontrolle auf freie bzw. verlegte Atemwege (hatte mal einen der sich an seinem Brötchen verschluckt hatte und bewusstlos aber nicht pulslos aufgefunden wurde und dem ich die Semmel und Zähne mit meinen Händen dann aus dem Schlund zog, so dass er wieder atmen konnte, was er inzwischen blau angelaufen auch direkt mit einem riesigen Atemzug tat), direkt erst einmal mit 15 Thoraxkompressionen zu starten von mir aus auch 30, dann aber bitte zwei Atemspenden - ansonsten wird das nix.

Ich weiss, dass es Überwindung kostet, in so einer Situation Mund zu Mund oder auch Mund Nase Beatmung zu beginnen sofern bei freien Atemwegen und rekliniertem Kopf keine Spontanatmung einsetzt, aber es lohnt sich!

Ohne Sauerstoff im Hirn ist nach 3 Minuten Schicht im Schacht. Da kann der Notarzt dann auch nichts mehr dran ändern, wenn vor Ort die 5-12 Minuten bis zum Eintreffen desselben nicht überbrückt werden.

Kammerflimmern kann auch durch die mechanische Kompression des Thorax überwunden werden, wenn ein kurzer Faustschlag zu beginn nicht wirken sollte.

Bei dem Apshyktischen Patienten mit seiner Semmel im Rachen, hatte ich den schon zurückgeholt, ehe das Notfall-Team aus der Anästhesie eintraf.

Ich habe mir in meiner Zeit in der Klinik geschworen, dass mir niemand jemals auf Station verstirbt. Dies ist mir in all den Jahren schlussendlich gelungen.

Leider ist das heute, so mein Eindruck nicht mehr selbstverständlich, da viele Ärzte sich nur noch auf das konkrete Problem, aber nicht den Menschen als ganzes konzentrieren.

Der Kardiologe war bei mir Dauergast auf Station und meinte damals zu mir, dass man schon einen AiP´ler für die ganzen kardialen Problemfälle bei uns zusätzlich einstellen könnte.

Die Patienten verliessen meine Station am Ende ihres Aufenthaltes in der Regel in einem besseren Zustand als bei Ankunft...

Darauf bin ich immer noch stolz. Die meisten alten Menschen sind vor allem dehydriert, weil sich niemand um sie kümmert.

Darauf ein !BEER... ;o)

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Trust the science:

Mund zu Mund muss nicht sein
Dabei geht es auch ohne Atemspende: Eine Auswertung schwedischer Registerdaten ergab, dass die Herzdruckmassage allein schon ausreicht, um die Überlebenschancen nach einem Herzstillstand deutlich zu verbessern.

Die Wissenschaftler um Dr. Gabriel Riva des Karolinska Instituts in Stockholm werteten die Daten zur Wiederbelebung von 30445 Patienten mit Herzstillstand von 2000 bis 2017 aus. Das Ergebnis: 2017 lebten mehr als doppelt so viele Patienten auch nach 30 Tagen noch.

Quelle

Liegt daran, dass dadurch die Hemmschwelle sinkt.

Wichtig ist was hinten dabei rauskommt

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Yes! Nur das Ergebnis zählt! Wie es am Ende zustande gekommen ist spielt dann keine Rolle mehr.

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