159: Bring deine Dunkelheit ans Licht - Ein Kurs in Wundern
„Dunkelheit ist ein Mangel an Licht, so wie die Sünde ein Mangel an Liebe ist.“
- EIN KURS IN WUNDERN, T-1.IV.3:1
Seit gestern ist Merkur wieder rückläufig. Das letzte Mal in diesem Jahr, wieder in einem Luftzeichen (Waage). Wir dürfen wieder in die Tiefe gehen, Dunkelheit ans Licht bringen, Altes wieder aufsuchen, um hoffentlich besser zu verstehen, klarer zu sehen und die ein oder andere Illusion aus unserer Vergangenheit — vielleicht endgültig — ziehen zu lassen, um eine neue Welt mitzugestalten.
„Ein Kurs in Wundern“ sagt uns, dass wir die Dunkelheit zur Wahrheit bringen müssen, damit wir die Erlösung für uns annehmen können. Und dabei geht es um unsere eigene Dunkelheit. Denn Veränderung passiert von unserem Innen nach Außen. Ich glaube, dieses Mal dürfen wir Merkur im Rücklauf auch dafür nutzen, um uns zu hinterfragen, wo wir anderen erlauben, sich in ihrer Dunkelheit aufzuhalten, weil wir — bedingt durch unsere eigenen Schatten — die perfekten Bedingungen dafür erschaffen.
Echos der Vergangenheit
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In einer menschlichen Erfahrung passieren uns auch Dinge, die für uns traumatisch sein können. Wenn ich über ein Trauma spreche, dann meine ich damit nicht das, was wir gängig als Trauma definieren. Für mich haben nicht nur Menschen Traumata erlebt, die beispielsweise einen Krieg oder Gewaltverbrechen überlebt haben. Wobei ich hier auch nichts verharmlosen will und größtes Mitgefühl für jeden empfinde, der so etwas erlebt hat und heilen möchte oder konnte.
Dennoch bin ich der festen Überzeugung, dass wir alle nicht ohne das ein oder andere Kindheitstrauma durch dieses Leben gekommen sind. Wenn wir Trauma so definieren, dass wir in der Vergangenheit in Situationen geraten sind, in denen wir uns emotional oder anderweitig bedrängt und bedroht gefühlt haben, ohne in der Lage gewesen sein, diese — für uns stressige oder vielleicht sogar gefühlt ebensbedrohliche — Situation wirklich adäquat lösen zu können, dann kann diese Erfahrung heute noch ungelöst in uns festhängen. Es kann sein, dass wir diese ungelösten Dinge lange mit uns herumtragen und es immer mal wieder Momente gibt, in denen wir einen Trigger erleben, der uns genau in diese emotional nicht geheilten Situationen zurück katapultiert, damit wir noch einmal die Chance erhalten, zu heilen.
Beide Enden des Spektrums
Viele Beziehungen, die ich beobachte, haben für mich auf der Metaebene etwas, was ich als eine Art „Traumabindung“ bezeichnen würde. In diesen Traumabindungen gibt es oft genug eine Seite, die eher die narzisstische Energie verkörpert und eine andere Seite, die eher die dependente Energie besetzt. Manchmal beobachte ich, dass die Person, die jemandem ermöglicht, seine Dunkelheit stark auszuleben, vergisst zu verstehen, dass die Dunkelheit des Narzissten beispielsweise nur möglich sein kann, weil die dependente Energie dieses — durch ihre eigene Dunkelheit — ermöglicht. Was würde passieren, wenn Krieg wäre und keiner taucht auf? Würden dann die Menschen, die diesen Krieg ausrufen, dann noch überhaupt Krieg führen können?
Ein Mensch kann sich immer nur so dunkel verhalten, wie wir ihm die Erlaubnis geben, es mit uns als Projektionsfläche zu tun. „Ein Kurs in Wundern“ sagt uns, dass wir so wenig erreichen, weil unser Geist so undiszipliniert ist. Ich glaube, es wird Zeit, dass wir unseren Geist so disziplinieren, dass — wenn wir die Dunkelheit in jemandem erkennen — wir schnellstens unsere Energie abziehen und dieser Person liebevoll und klar sagen: „Nicht mit mir.“ Jeder Bruder gibt uns die Möglichkeit, sein Licht zu sehen und seine Dunkelheit nicht zu nähren. Jeder bietet uns die Chance, zu vergeben.
Im Endeffekt tragen wir auch oft genug immer Verantwortung an der Gesamtsituation. Wenn wir unsere Dunkelheit ans Licht bringen und unsere Illusionen aus der Vergangenheit heilen, die uns dazu verführt haben, wieder das gleiche dunkle Muster zu bedienen, dann entziehen wir der anderen Seite die Möglichkeit, uns für ihre Dunkelheit in Anspruch zu nehmen.
Verantwortung für deine Dunkelheit übernehmen
Wir können leider nicht nur mit dem Finger auf die Dunkelheit von anderen zeigen und hoffen, dass sich dadurch etwas verändert. Das einzige, was dadurch passiert ist, dass die Dunkelheit der anderen sich noch stärker manifestiert, denn wir — wie „Ein Kurs in Wundern“ es formulieren würde — verstärken den Glauben an die Illusionen in unseren Brüdern, was die Illusionen einfach nur noch mächtiger macht.
Um die Illusion zu entkräften, dürfen wir uns an die Wahrheit jenseits der Fehler unserer Mitmenschen erinnern (Vergebung) und endlich anfangen, unsere Dunkelheit ins Licht zu bringen (sich selbst vergeben). Dort — im Licht — beginnt die wahre Veränderung. Frag dich immer mal wieder: Wo pflege ich immer noch Illusionen und lieblose Gedanken über mich, die vielleicht sogar eine Interaktion mit Illusionen von anderen begünstigen?, Wo bin ich versucht, meine Wahrheit zu vergessen und gebe dadurch meinen menschlichen Traumata wieder die Macht über meine Wirklichkeit?
Das Ego mancher Menschen leidet unter Größenwahn und kann dadurch sich auch einreden, dass es größer und wichtiger ist als GOTT selbst. Aber das kann es nur insofern wir ihm den Raum und die Energie geben, dass es das durch uns ausleben kann. „Ein Kurs in Wundern“ unterscheidet übrigens zwischen Größe und Größenwahn. Größe ist in jedem von uns, denn diese kommt von GOTT. Wir können also gar nichts dagegen tun und müssen deshalb auch nicht Arroganz verspüren.
Eine Rechnung ohne GOTT
Manchmal beobachte ich die Lieblosigkeit unserer aktuellen Lage. Ich höre auch die Angst und — ab und zu — auch die Verzweiflung über so viel Irrsinn, der grade betrieben wird. Und dann kann ich mir nicht helfen und höre in mir: „Diese Rechnung wurde ohne GOTT gemacht.“ Und vielleicht auf einer tieferen Ebene sogar doch mit IHM. Das Ego, welches so narzisstische Qualitäten besitzt, denkt manchmal in seinem Größenwahn wirklich, dass sein lineares Denken und Handeln machtvoller sein kann, als GOTT selbst. Darüber muss sich grad lächeln, denn das ist unmöglich. GOTT ist alles, was ist und GOTT ist gleichzeitig in allem was ist. Auch in Menschen, die grad im Wahn denken, fühlen und handeln.
Die Kraft, die alles erschaffen hat, überall gleichzeitig und allumfassend ist, für die Raum und Zeit keine Rolle spielt, für die nichts unmöglich ist, kann nicht vom Ego dominiert werden. Es geht nicht, hoffnungslos, wie Byron Katie immer so schön sagt. Wenn wir denken, dass wir diese Energie dominieren können, sind wir wirklich von einer Art Größenwahn überkommen, die sich — höchstwahrscheinlich — nur selbst auslöschen wird.
Zieh deine Energie jetzt ab
Vielleicht ist es das Beste, sich in Ruhe und Güte um seine eigenen dunklen Flecken zu kümmern, damit wir dieser Art von destruktiver Energie einfach immer wieder diszipliniert und klar ein „Nein“ entgegenbringen können, wenn sie denkt, dass wir mit ihr kooperieren wollen. Denn das ist auch meine feste Überzeugung: Diese Energie wäre gar nicht mehr da, würden wir sie nicht benötigen, um Illusionen, die wir immer noch über uns pflegen, endlich abzulegen. Nichts kann existieren, wenn wir es grad nicht noch für unsere Erlösung gebrauchen könnten. Da ist immer noch etwas, was wir uns und unserem Gegenüber vergeben dürfen.
Gib dem Größenwahn (des Ego) keine Chance
Deine Peri